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Taylor 214ce-N Nylon Konzertgitarre Testbericht

Bezahlbar (Made in Mexiko)
Massive Sitkafichten Decke für gutes Sustain
Problemlose Erreichbarkeit der obersten Bünde (E-Gitarren ähnlich)
Gleiches ES-N Expression System wie bei höherpreisigen Taylor Gitarren

Ersteindruck

Taylor 214ce-N im Gigbag

Wie bei Taylor gewohnt, begrüßt einen erstmal ein angenehm natürlich wirkender Geruch, der an Vanille erinnert. Als Erstes sticht die Kopfplatte hervor, die von vorne ein Furnier mit schöner Maserung spendiert bekommen hat. Bei der Taylor 214ce-N Nylon mit dabei: Ein gut gepolsterter Taylor-Gigbag, der die Gitarre einwandfrei schützt. Ansonsten darf man nicht viel mehr Zubehör erwarten. Eine kleine Broschüre in der Gigbag-Tasche macht hauptsächlich auf die taylorguitars Webseite aufmerksam und liefert ein paar Tipps zur Aufbewahrung der Gitarre. Kennern dürfte es natürlich nicht neu sein, dass eine Konzertgitarre am Besten bei 40% - 60% Luftfeuchtigkeit aufbewahrt werden sollte. Des Weiteren lässt sich in der Broschüre noch der Hinweis finden, die 214ce bei Taylor registrieren zu lassen. Dies verlängert die Herstellergarantie auf 12 Jahre und ist dementsprechend absolut empfehlenswert.

Spezifikationen

BauformGrand Auditorium mit Cutaway
Boden und ZargenPalisander (Schichtholz)
HalsMahagoni
GriffbrettEbenholz
DeckeSitkafichte (massiv)
Bünde20
Sattelbreite4,76 cm
Mensur64,8 cm
FinishSatin (Decke: Glänzend)
TonabnehmerES-N Expression System
Griffbrett Radius38,1 cm

Holzauswahl und Aussehen

Taylor 214ce-N Palisander Boden
Taylor 214ce-N Kopfplatte
 

Die Taylor 214ce N Nylon besitzt einen Mahagoni-Hals, ein Griffbrett aus Ebenholz, Boden und Zargen aus Palisander, und eine massive Sitkafichten-Decke. Grundsätzlich unterscheidet sich die Holzauswahl nicht groß von höherpreisigen Taylor Serien, ein großer Unterschied stellen Boden und Zargen dar, die nicht aus massivem, sondern Schichtholz gefertigt wurden. Dadurch leidet im Vergleich das Sustain etwas, beziehungsweise dem Schichtholz können nicht ganz so komplexe Töne wie Massivholz entlockt werden. Die Decke, die viel am Gesamtsound einer Gitarre ausmacht, ist hingegen massiv und wie zu erwarten aus Sitka, das von Taylor mit Abstand meist verwendete Deckenholz. Sitka hat sich in der Vergangenheit klanglich und ebenfalls bei der Haltbarkeit bewährt. Das weiße Binding sticht meiner Meinung nach etwas sehr hervor, ist aber bekanntlich Geschmackssache. Die Zargen tragen maßgeblich zum hervorragenden Gesamtbild der Konzertgitarre bei und sind schöner als so manches Massivholz.

Praxis

Spielstile

Venetian Cutaway

Die Taylor 214ce-N ist einwandfrei verarbeitet und von guter Qualität. Die Stimmmechaniken aus Chrome halten die Stimmung einwandfrei, sodass häufiges Nachstimmen nicht nötig ist. Vor allem E-Gitarristen und kleineren kommt die etwas schlankere Grand Auditorium Form des Korpus entgegen. Aber auch allgemein Fingerstyle Gitarristen profitieren davon, genauso wie von den Halsmaßen. Der Hals ist neben anderem auf Fingerstyle ausgelegt und etwas schmaler gestaltet, aber breit genug, damit die Finger nicht versehentlich falsche Saiten berühren. Laut Taylor ordnet sich die Grand Auditorium genau zwischen der schlankeren Grand Concert und der größeren Dreadnought ein und ist sowohl für Fingerstyle, als auch fürs Spielen mit Plektrum (Flatpicking) geeignet. Und tatsächlich: Auf dieser Gitarre fällt beides relativ leicht. Wie sooft will Taylor hier eine Allround Gitarre anbieten, die wirklich zu jedem Zweck einsetzbar ist. Solange man mit dem etwas schmaleren Hals zurechtkommt, kann die Gitarre auch in der Tat in allen Musikrichtungen eingesetzt werden.

Saitenlage und Cutaway

Auch die sehr gute Saitenlage trägt entscheidend zur angenehmen Bespielbarkeit bei. Nur in den höheren Lagen wird der Saitenabstand zum Griffbrett ein wenig größer, für eine Nylonsaiten-Gitarre aber immer noch exzellent. Gepaart mit dem charakteristischem Venetian Cutaway lassen sich Melodien in den obersten Lagen ohne Probleme spielen, nur die Positionierung des Gurtpins ist dafür nicht ganz perfekt. Mit ihren 20 Bünden und der guten Erreichbarkeit beinahe bis zum zwanzigsten Bund hoch, erinnert die Taylor 214ce-N schon fast an eine E-Gitarre - Ideal also für hohe Nylonsaiten Solos. Passend dazu lassen sich bei der Bundreinheit nirgends Abstriche feststellen.

Sound

Durch den Grand Auditorium Korpus besitzt die 214ce-N genug Raum und klingt dementsprechend voluminös. Mit dem Sustain dürften die meisten Gitarristen ebenfalls zufrieden sein, was neben anderen Dingen an der massiven Sitkadichten Decke liegt. Sie ermöglicht auch eine dynamische Ansprache, sodass der Gesamtsound stark über den Anschlag gesteuert werden kann. Aus gutem Grund nutzt Taylor für einen überwiegenden Teil ihrer Gitarrendecken Sitkafichte. Der Fichtensound ist sehr durchsetzungsfähig und hellt den Obertonreichen, wärmeren Grundsound der Palisander Boden und Zargen, etwas auf.

ES-N Tonabnehmersystem

Ein Highlight der 214ce-N lässt sich beim Tonabnehmersystem finden. Hierbei setzt Taylor, wie bei ihren anderen Gitarren auch, auf das Expression System, in der Nylon Variante. Herkömmliche Piezos sehen im Vergleich dazu alt aus und es lassen sich wirklich gute Sounds herausholen. Das Ziel des ES-N: Den Sound unverfälscht übertragen ohne ihn mit einem Mikrofon davor abnehmen zu müssen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Fürs Home-Recording werden keine zusätzlichen, unter Umständen teuren, Mikrofone benötigt und auf der Bühne lässt sich das Kabel direkt in die PA führen ohne Rückkopplungen befürchten zu müssen. Im System enthalten ist ein Phase Switch, der in Live Situationen hilft, das Feedback in den unteren Frequenzen unter Kontrollen zu bringen.

Während die Aufnahmen mit dem Expression System sehr authentisch klingen und tatsächlich den Live Sound der Gitarre transportieren, lassen sich mit Mikrofon dennoch die besseren Aufnahmen erstellen. Wobei es selbstverständlich auch auf den Einsatzzweck drauf ankommt. Wird der Sound später etwas nachbearbeitet oder hält sich im Gesamtmix im Hintergrund, findet man beim ES-N Tonabnehmersystem einen idealen Begleiter. Für Singer-Songwriter Aufnahmen, die nur aus Stimme und Gitarre bestehen, sind Mirofone weiterhin die bessere Wahl.

Taylor 214ce-N: Wofür steht der Modellcode

Erste Ziffer: 2Serie (Standard: 100 - 900)
Zweite Ziffer: 16-saitige Gitarre
Dritte Ziffer: 4Grand Auditorium (Korpusform)
cCutaway
eTonabnehmersytem
NNylon Saiten

Fazit

Mit der 214ce-N Nylon Konzertgitarre bietet Taylor unter anderem Fingerstyle und E-Gitarristen eine schöne Option, aber mit der Grand Auditorium Form ebenfalls eine gute Allround Gitarre. Das schlankere Halsgefühl ist vor allem für E-Gitarristen keine so große Umgewöhnung wie bei den "Standard-Konzertgitarren-Maßen". Trotzdem wurde zwischen den Saiten genug Platz gelassen, um mit der rechten Hand komfortabel zu zupfen. Obwohl die 214ce-N für eine Taylor Gitarre relativ günstig daher kommt, bekommt man für den Preis bei anderen Herstellern mehr, zumindest auf dem Papier. In diesem Preissegment bieten andere Hersteller teilweise bereits voll massive Korpusse an. Wäre die 214ce-N etwas günstiger, wäre eine Bewertung von bis zu fünf Sternen möglich gewesen. Trotzdem fällt es schwer nur aufgrund des Preises vom Kauf abzuraten, denn es handelt sich bei der Taylor 214ce-N um eine hervorragend verarbeitete Gitarre mit einer abgestimmten Holzauswahl, einem herrausragenden Tonabnehmersystem und einwandfreier Bespielbarkeit.

Test durchgeführt
von Rolf Hacker
für gitarren-testen.de
Tester / Autor: Rolf Hacker
 

Preiswecker - Taylor 214ce N Nylon

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