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Vergleichstest: Furch GNc4 vs Taylor 312ce N

Testbericht: Furch GNc4 Grand Nylon KonzertgitarreTaylor 312ce N Nylon Konzertgitarre Testbericht
Furch GNc4Taylor 312ce N Nylon
Hersteller: FurchHersteller: Taylor
UvP: 2232 € aktueller Preis*UvP: 2498 € aktueller Preis*
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Wirkt edler und hochwertigerPerfekt für Fingerstyle
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Die Furch GNc4 und Taylor 312ce N befinden sich ungefähr im gleichen Preissegment, mit dem Unterschied, dass die Taylor aus den USA importiert wird, die Furch in Europa, in der tschechischen Republik, hergestellt wird. Das bedeutet, um den Preis richtig einzuordnen, muss man wissen, dass bei der Taylor Import- und Transportkosten mit inbegriffen sind. Beide Konzertgitarren verfolgen einen modernen Ansatz, der sich in den niedrigen Seitenlagen, dem schmalen Hals und dem Cutaway zeigt. Unter anderem dadurch liefern beide Hersteller erstklassige, zeitgemäße Konzertgitarren ab. Doch gibt es im Vergleich einen Sieger? Dieser Frage wird im Testbericht nachgegangen...

Holz, Komponenten und Aussehen

Holz und Ausstattung unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht erheblich, wobei es bei der Furch GNc4 zwei Variationen gibt. Während die massiven Decke bei der Furch SR Variante, genau wie der Taylor, aus Sitkafichte besteht, unterscheidet sich die Furch CR Variante durch ihre massive Rotzederdecke. Dies macht vor allem bei der Einspieldauer und beim Sound einen Unterschied. Der Sound einer Zederndecke ist normalerweise schnell vorhanden, während Gitarren mit Fichtendecke ihren Sound über die Zeit entwicklen müssen. Alle Decken wurden mit glänzendem Lack behandelt, wobei die Decke der Taylor mit einem Satin Finish etwas matter wirkt.

Beim Hals kommt bei allen drei Konzertgitarren Mahagoni zum Einsatz, beim Griffbrett Ebenholz. Boden und Zargen der Furch werden aus massivem Palisander gefertigt, die der Taylor aus dem Palisander-Ersatz Sapeli (ebenfalls massiv), was sich hauptsächlich im Aussehen der Maserung bemerkbar macht. Alle drei Konzertgitarren besitzen denselben kontrastreichen Look, mit dunklem Unterbau (Boden und Zargen) und heller Decke. Die Zederndecke der Furch CR geht mehr ins Orangene. Allgemein wirken die beiden Furchs im Test durch den kleineren Korpus etwas handlicher und edler, vor allem durch die schöneren Maserungen im Boden und die exzellenten Verzierungen ums Schallloch.

Spezifikationen

Furch GNc4Taylor 312ce N Nylon
DeckeSR: massive Sitkafichte - CR: massive RotzederSitkafichte (massiv)
Boden und Zargenmassives, indisches PalisanderSapeli massiv
GriffbrettEbenholzEbenholz
HalsAfrikanisches MahagoniMahagoni
Mensur65 cm64,8 cm
Sattelbreite4,5 cm4,76 cm
FinishFull-Pore High-Gloss (glänzend) - Hals: Polished (poliert)Satin (Decke: Glänzend)
Hals ProfilFurch Soft V-
Griffbrett Radius40 cm38,1 cm
Bünde1817
BauformGrand NylonGrand Concert mit Cutaway
Griffbrett Inlays-Italian Acrylic Dot

Spielgefühl

Der kleine Unterschied bei der Sattelbreite von 16 mm macht einen großen Unterschied. Mit einer Sattelbreite von 45 mm, kommen einem bei den Furch GNc4 Konzertgitarren kompliziertere Akkorde mit der linken Hand deutlich einfacherer vor. Dasselbe gilt zwar auch für den schlanken Hals der Taylor mit einer immer noch geringen Sattelbreite von 47,6 mm, dennoch wirkt das Greifen auf den Furchs insgesamt müheloser. Auch in den höheren Bünden lässt sich hierbei ein Unterschied feststellen: während die Taylor 312ce N auf dem ganzen Griffbrett eine exzellente Bespielbarkeit liefert, ist sie bei den Furchs bis zum obersten Bund perfekt. Ein kleiner Nachteil des etwas geringerem Abstandes zwischen den Saiten besteht für die rechte Hand: beim Fingerstyle könnte der Abstand zu gering sein, sodass das Risiko eine Saite unbeabsichtigt zu berühren steigt.

Durch ihren etwas breiteren Hals ist die Taylor 312ce N minimal näher an einer klassischen Konzertgitarre. Bei den Furchs hat man teilweise fast schon das Gefühl einen schmalen E-Gitarrenhals in der Hand zu halten. Alle drei Gitarren haben damit die Gemeinsamkeit vor allem kleinen Händen zu schmeicheln.

Etwas mehr Gewicht besitzt die Taylor 312ce N. Normalerweise ein gutes Zeichen, da "mehr Holz" in der Gitarre verbaut wurde. Hierbei kann im Vergleich allerdings auch der Tonabnehmer verantwortlich sein, da die Furchs keinen besitzen.

Einen weiteren Unterschied lässt sich bei der Saitenspannung finden, die bei der Taylor 312ce N deutlich straffer ausfällt. Mitverantwortlich dafür könnte die minimal kleinere Mensur von 648 mm sein, aber natürlich auch die Wahl der Saiten. Dadurch fallen Bednings auf der Taylor deutlich schwerer, allerdings klingen die Akkorde stabiler, auch wenn eine Saite aus Versehen leicht bewegt wird.

Sound

Während die Furch Gnc4 Gitarren, wahrscheinlich geprägt durch den Palisander Korpus, einen bassigen Grundsound besitzen, klingt das Sapeli der Taylor ausgewogener mit wenigen Obertönen. Die Zederndecke der Furch GNc4 CR färbt den Sound etwas wärmer ein, wobei die Bässe und Mitten stark repräsentiert sind. Etwas leiser ist die Furch GNc4 SR mit ihrer Fichtendecke, die sehr dynamisch anspricht, ähnlich wie bei der Fichtendecke der Taylor.

Obwohl der Korpus der Taylor Gitarre im Vergleich dicker ist, lässt sich beim Sustain kein signifikanter Unterschied festmachen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass keine der drei Gitarren besser oder schlechter klingt, sondern schlicht anders.

Fazit

Allen drei Konzertgitarren, die in diesem Vergleichstestbericht betrachtet wurden, kann eine außergewöhnliche Qualität bescheinigt werden. Beim Fingerstyle besitzt die Taylor 312ce N durch einen etwas größeren Abstand zwischen den Saiten Vorteile, während die beiden Furch GNc4 Gitarren im Detail edler wirken und leichter zu bespielen sind. Vor allem die Saitenlage der Furchs muss dabei nochmal als quasi perfekt hervorgehoben werden. Bei einer Furch GNc4 finden vor allem Gitarristen mit kleineren Händen, die begleiten, Melodielinien spielen und Improvisieren, eine perfekte Premium Konzertgitarre. Fingerstyle Gitarristen fahren mit der Taylor 312ce N etwas besser.

Test durchgeführt
von Rolf Hacker
für gitarren-testen.de
Tester / Autor: Rolf Hacker
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